Nachdem die Heizölpreise bereits in der ersten vollen Maiwoche leichte Preisaufschläge verbuchen mussten, ging es in der abgelaufenen Woche mit den Notierungen weiter spürbar nach oben. Am Freitag mussten im Bundesgebiet durchschnittlich 88,42 Euro für 100 Liter gezahlt werden.
Gegenüber der Vorwoche war dies ein Anstieg um 1,3 % oder 1,15 Euro. Auf Monatsfrist beläuft sich das Minus allerdings immer noch auf 1,6 % oder 1,40 Euro. Damit sind die durchschnittlichen Heizölpreise von ihrem am 13. Januar bei 105,19 Euro markierten Jahreshoch um rund 16 % gefallen.
Überraschende Pause im Zollkrieg treibt Ölpreise auf Zwei-Wochen-Hoch
Die Ölmärkte starteten am vergangenen Montag mit einem Anstieg von mehr als 1,5 % in die Woche, nachdem die Vereinigten Staaten und China eine 90-tägige Aussetzung der meisten seit Anfang April gegenseitig verhängten Zölle angekündigt hatten.
Dies schwächte die Befürchtungen einer globalen Rezession ab und ließ die beiden weltweit wichtigsten Ölsorten Brent und West Texas Intermediat auf ein Zwei-Wochen-Hoch klettern.
Über den weiteren Wochenverlauf bestimmten Atom- und Friedensverhandlungen die Marktlage. Am Donnerstag verzeichneten beispielsweise sowohl die Atlantiksorte Brent als auch US-Rohöl der Sorte WTI einen Abschlag von jeweils 2,4 %, nachdem die Preise bereits am späten Mittwoch in den Minusbereich gedreht hatten.
USA und Iran vor Atomabkommen
Auslöser für den erneuten Preisrutsch nach zuvor mehreren Handelstagen mit steigenden Ölnotierungen war die Aussicht, dass ein Atomabkommen zwischen den USA und dem Iran nun doch schneller als erwartet abgeschlossen werden könnte.
Blick auf Verhandlungen zwischen Russland und Ukraine
Am Freitag schließlich blickten die Ölmärkte auf das erste direkte Treffen von Vertretern Russlands und der Ukraine seit drei Jahren. Beide Seiten hatten nach Abschluss der ersten Gesprächsrunde vereinbart, in den kommenden Tagen jeweils 1.000 Kriegsgefangene auszutauschen.
Heizölpreise weiter unterhalb des Vorjahresniveaus
Trotz der in den beiden vergangenen Wochen zu verzeichnenden leichten Verteuerung, bewegen sich die Heizölpreise selbst unter Berücksichtigung der zu Jahresbeginn hinzugekommenen höheren CO2-Abgabe, die mit knapp 2,70 Euro für 100 Liter Heizöl zu Buche geschlagen hatte, derzeit weiter unterhalb ihres Preisniveaus aus dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum und nahezu exakt auf dem in 2023 festgestellten Preislevel.
Die genannten Heizölpreise beziehen sich stets auf den deutschlandweiten Durchschnittspreis bei einer Bestellung von 3.000 Liter Heizöl Standard schwefelarm inklusive 19% MwSt. Außerdem fallen durch Transportkosten die Preise regional unterschiedlich aus. Stand der Preise 16.05.2025