An den Ölmärkten dominieren im frühen Dienstagshandel die Minuszeichen, nachdem es zum Wochenauftakt noch zu kräftigeren Preisaufschlägen gekommen war. Auslöser dafür waren vor allem Sorgen um die Versorgung der globalen Ölmärkte mit Rohöl, da die Ukraine mit ihren Drohnenangriffen der russischen Ölindustrie immer stärker zusetzt.
Russland leidet unter Benzinmangel
Während des Wochenendes hat die Ukraine ihre Drohnenangriffe auf russische Energieinfrastrukturen weiter fortgesetzt. Eine dieser Attacken führte nach Angaben russischer Beamter zu einem Großbrand im wichtigen Kraftstoffexportterminal Ust-Luga.
Je nach Schätzung ist die Benzinproduktion in Russland infolge der Drohnenangriffe um zehn bis vierzehn Prozent zurückgegangen. Seit dem 28. Juli gilt ein vorübergehendes Exportverbot für Benzin – das zuletzt von Ende August auf Ende September verlängert wurde. An russischen Tankstellen bilden sich angesichts der angespannten Versorgungslage immer wieder längere Autoschlangen.
Trump gibt Ukraine und Russland höchstens zwei Wochen
Am Montag hatte der US-Präsident bestätigt, dass bislang keine konkreten Sicherheitsgarantien im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine besprochen worden seien. Sollte es zu einem Treffen zwischen Putin und Selenskyj kommen, werde er vielleicht dabei sein, so Trump. Er kündigte an, sich einzuschalten, sollte es in den nächsten ein, zwei Wochen keine Annäherung zwischen Russland und der Ukraine geben.
Am Sonntag hatte der russische Außenminister Sergej Lawrow erklärt, dass der russische Präsident Wladimir Putin „zu einem Treffen mit Selenskyj bereit ist“, sobald die Tagesordnung für einen Gipfel feststeht. Er betonte dabei jedoch, dass derzeit kein Treffen geplant sei.
Indien kauft trotz US-Drohung weiter russisches Erdöl
Unterdessen wird es immer wahrscheinlicher, dass Indien bereits ab dem morgigen Mittwoch mit einer Verdopplung der Zölle auf 50 % auf seine in die USA importierten Waren rechnen muss. Die Vereinigten Staaten hatten den Druck auf Indien wegen seiner Importe von russischem Öl seit Anfang des Monats erhöht.
Dennoch waren die Handelsgespräche zwischen Indien und den USA bis zuletzt kaum voranzukommen. Ganz im Gegenteil zeigten indische Raffinerien wieder verstärktes Interesse an russischem Öl, nachdem staatliche Raffinerien ihre Käufe zunächst ausgesetzt hatten.
Sollte Indien trotz der sekundären Zölle in Höhe von 25 % weiterhin russisches Öl kaufen, würde dies nach Einschätzung von Marktexperten die negativen Aussichten für die Ölpreise bestätigen.
Heizölpreise ziehen leicht an
Trotz der Tatsache, dass heute im frühen Handel die Preise für Gasöl, dem Vorprodukt für Heizöl und Diesel, leicht sinken, legen hier zu Lande die Heizölpreise etwas zu.
Im Vergleich zu gestern Vormittag muss je nach Region mit Aufschlägen gerechnet werden. Im Durchschnitt werden die Inlandspreise +0,40 bis +0,70 Euro pro 100 Liter höher gesehen als noch am Montagmorgen.