Der Lkw-Verkehr birgt großes Potenzial für die Verringerung von CO2-Emissionen. Die Maut hat sich dabei in der Vergangenheit als Instrument mit großer Lenkungswirkung erwiesen. Der en2x – Wirtschaftsverband Fuels und Energie begrüßt daher, dass die Pläne der Bundesregierung für eine Maut-Neuregelung auch die Einführung einer CO2-Komponente vorsehen. Kritisiert wird jedoch, dass dabei nicht alle klimaschonenden Lösungen berücksichtigt werden sollen.
„Der jetzt vorliegende Referentenentwurf des Bundesverkehrsministeriums bleibt leider hinter dem Anspruch zurück, eine CO2-basierte Ausgestaltung der Lkw-Maut wettbewerbs- und technologieneutral auszugestalten“, so en2x-Hauptgeschäftsführer Prof. Christian Küchen. „Erneuerbare Kraftstoffe, die zur Emissionsminderung im Verkehrssektor genauso benötigt werden wie der Hochlauf batterieelektrischer Lkw und wasserstoffbetriebener Brennstoffzellen-Lkw, werden darin bislang leider nicht anerkannt. Das ist eine schlechte Nachricht in Sachen Klimaschutz. Denn damit sinkt der Anreiz, im Güterverkehr erneuerbare Kraftstoffe zu nutzen.“ Gerade im Schwerlastverkehr würden so unnötig Potenziale zur CO2-Vermeidung verschenkt.
„Zugleich würde die zusätzliche CO 2-Maut im Jahr 2024 auf einen Markt treffen, in dem es aufgrund der noch nicht flächendeckenden Verfügbarkeit von Lkw mit alternativen Antriebstechnologien und der notwendigen Lade- und Betankungsinfrastruktur, auch noch nicht ausreichende Möglichkeiten geben wird, um die gewünschte Lenkungswirkung entfalten zu können“, stellt Küchen heraus. Ein CO 2-Preis würde somit zunächst nur die Mautkosten ungefähr verdoppeln, ohne den gewünschten Klimaschutzbeitrag bringen zu können.
Erneuerbare Kraftstoffe als Ergänzung zu Batterie und Wasserstoff
„Um die Herausforderungen in Sachen Klimaschutz zu meistern, brauchen wir vielfältige Lösungsoptionen. Daher ist es wichtig, dass bei der Maut auch treibhausgasneutrale und CO2-arme Kraftstoffe wie E-Fuels, HVO100, Bio-LNG und Bio-CNG anerkannt werden“, betont Küchen. Ein zukünftiges Mautsystem sollte die CO2-Reduzierung aus der Kombination von Antrieb und Energieträger honorieren und nicht einseitig bestimmte Technologieoptionen bevorzugen. „Alternative Fuels stehen nicht in Konkurrenz zum Ausbau batterieelektrischer oder wasserstoffbetriebener Lösungen. Wie diese sind sie dazu da, fossile Kraftstoffe zu ersetzen“, so Küchen weiter. „Für die flächendeckende Nutzung von Ladestrom und Wasserstoff ist der Aufbau umfangreicher Infrastruktur notwendig. Der zeitliche und technische Aufwand wird hier oft unterschätzt. Schon allein während dieser Hochlaufphase sind zusätzlich erneuerbare Kraftstoffe erforderlich, um auf dem Klimazielpfad keine weitere Zeit zu verlieren.“
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