Unerwarteter Anstieg der US-Ölvorräte belastet Ölpreise
Die Ölpreise zeigen sich am Donnerstag im frühen Handel leicht von ihren Vortagesverlusten erholt und legen dabei aktuell um rund 30 Cent pro Barrel (159 Liter) zu.
Gestern war die US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zeitweise auf den niedrigsten Stand seit Anfang Juni gefallen, nachdem die Statistikabteilung des US-amerikanischen Energieministeriums für die vergangene Woche unerwartet hohe US-Rohölvorräte gemeldet hatte.
Diese waren nach Angaben der Energy Information Administration um 3,0 Millionen Barrel gestiegen, nachdem sie in der Vorwoche noch um 3,0 Millionen Barrel gesunken waren. Im Vorfeld hatten die Prognosen mit einem Rückgang um 1,0 Millionen Barrel gerechnet.
Während die Produktion von Benzin und Destillatbrennstoffen leicht anstieg, deutet der Lageraufbau darauf hin, dass das Angebot weiterhin schneller wächst als die Nachfrage. Die Daten verstärkten die Sorgen über ein Überangebot und eine Abschwächung der Nachfrage beim weltweit größten Ölverbraucher.
IEA prognostiziert für 2026 hohes Überangebot an Rohöl
Darüber hinaus belasten derzeit auch die Sorgen über ein Überangebot auf dem Ölmarkt das schwarze Gold. Die Internationale Energieagentur (IEA) sieht im laufenden Jahr ein Überangebot auf dem Markt aufgrund des steigenden Angebots der OPEC+ sowie der Nicht-OPEC+-Produzenten.
Die IEA hatte zur Wochenmitte einen Bericht veröffentlicht, in dem sie aufgrund der schwachen Nachfrage und des gestiegenen Angebots sogar einen Rekordüberschuss von rund 3 Millionen Barrel pro Tag im Jahr 2026 prognostiziert.
Gipfeltreffen im Fokus der Ölmärkte
Unterdessen warten die Ölmärkte auf das Gipfeltreffen zwischen Präsident Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am Freitag, um mehr Klarheit über die Zukunft der russischen Öllieferungen zu erhalten.
US-Finanzminister Scott Bessent hatte gestern in einem Interview angekündigt, dass die Sanktionen gegen Russland je nach Ausgang des Treffens entweder verschärft oder gelockert werden könnten. An den Ölmärkten rechnet man nun damit, dass die Kursbewegungen vor dem Treffen zwischen den beiden Präsidenten begrenzt sein werden.
Kaum Bewegung bei den Heizölpreisen
Angesichts der geschilderten Entwicklungen müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal –0,15 Euro bis +0,25 Euro pro 100 Liter weniger, bzw. mehr bezahlen als noch zur Wochenmitte.