Die Ölpreise notieren am Dienstagmorgen etwa niedriger, nachdem sie zum Wochenauftakt um etwas mehr als 1 % zulegen konnten. Damit wurde allerdings nur ein kleiner Teil der heftigen Vorwochenverluste wettgemacht, die die Rohölpreise auf mehrjährige Tiefststände hatten abrutschen lassen.
Am Freitag hatte Öl der Atlantiksorte Brent und US-Diesel auf dem niedrigsten Stand seit Dezember 2021 den Handel beendet, während die US-Referenzsorte WTI auf dem tiefsten Preisniveau seit Juni 2023 ins Wochenende gegangen war.
Tropensturm sorgt für Evakuierungen im US-Ölsektor
Die neue Woche begann gestern damit, dass die Öl- und Gasproduzenten entlang der Golfküste mit der Evakuierung von Mitarbeitern und der Drosselung von Bohrungen beschäftigt waren, um sich auf Tropensturm Francine vorzubereiten, der sich über den Golf von Mexiko auf die US-Küste zubewegt.
Francine entwickelt sich zum Hurrikan
Das Nationale Hurrikan-Zentrum (NHC) der USA geht davon aus, dass sich Francine heute zu einem Hurrikan verstärken wird, bevor sie auf die Küste von Louisiana trifft. Laut NHC wird das System bis Donnerstagmorgen in Teilen des südlichsten Texas, an der Küste des äußersten Nordostens von Mexiko, im Süden von Louisiana und im Süden von Mississippi schwere Regenfälle und erhebliche Sturzfluten verursachen.
Nach Angaben der U.S. Energy Information Administration (EIA) entfallen auf die Golfküste etwa 50 % der Raffineriekapazität des Landes.
Heute Nacht hatte sich Francine langsam mit einer Geschwindigkeit von weniger als 10 km/h pro Stunde in Richtung Nordwesten der US-Golfküste bewegt und dabei eine maximale Windgeschwindigkeit von 105 km/h erreicht. Damit Francine als Hurrikan der Kategorie 1 eingestuft werden kann, müssten die Windgeschwindigkeiten auf mindestens 120 km/h ansteigen.
Bislang überraschend ruhige Hurrikansaison
Die Entwicklung des Tropensturms folgt auf einen ungewöhnlich ruhigen August und frühen September in der atlantischen Hurrikansaison, in der es bisher fünf benannte Stürme gegeben hat.
Experten hatten bereits früh im Jahr vor der eventuell heftigsten Hurrikansaison aller Zeiten gewarnt, die sich aber bislang – abgesehen von Hurrikan Beryl – als relativ ruhig entpuppte. Forscher der Colorado State University erklärten allerdings letzte Woche, dass sie immer noch eine überdurchschnittliche Saison erwarten.
Heizölpreise ohne feste Tendenz
Nachdem heute im frühen Handel bislang nur geringe Preisveränderungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal 0,50 Euro pro 100 Liter weniger bezahlen als noch zum Wochenstart.