Die Ölpreise zeigen sich heute im frühen Handel weiter leicht im Plus, nachdem sie zum Wochenauftakt deutlich an Fahrt aufgenommen hatten und auf den höchsten Stand seit Ende April geklettert waren.
Öl der Atlantiksorte Brent-Futures stieg um 1,9 % auf 86,60 Dollar pro Fass (a 159 Liter), während die US-amerikanische Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) um 2,3 % auf 83,38 Dollar zulegte.
Marschiert Israel in den Libanon ein?
Getrieben wurden die Ölpreise u. a. von der Sorge, dass sich die Hisbollah und Israel immer mehr auf einen umfassenden Krieg zubewegen und Israel in den Libanon einmarschiert. Gestern hatte das israelische Militär gemeldet, dass 18 Soldaten bei einem Drohnenangriff der vom Iran unterstützten Hisbollah verletzt wurden, einer von ihnen schwer.
„Beryl“ jetzt ein Hurrikan der höchsten Kategorie
Auch das Wetter könnte den Ölpreisen im Laufe dieser Woche weiteren Auftrieb verleihen: Die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) warnte, dass sich mit „Beryl“ ein Hurrikan der höchsten Kategorie 5 auf den Golf von Mexiko zubewegt, wo er voraussichtlich am Freitag auf die Halbinsel Yucatan treffen wird.
Der Wirbelsturm könnte vor allem die dort ansässige mexikanische Öl- und Gasindustrie beeinträchtigen. „Beryl“ ist der stärkste Sturm, der sich jemals so früh in der Hurrikansaison im Atlantik gebildet hat.
Chinas Wirtschaftsprobleme könnten globalen Ölmarkt belasten
Gestern hatten die Ölmärkte zudem die Nachricht zu verdauen, dass sich die Industrietätigkeit in China im vergangenen Monat weiter verlangsamt hat. Am Sonntag hatte das Nationale Statistikamt gemeldet, dass die Wirtschaftstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe im Juni zum zweiten Mal in Folge gesunken ist, während der Dienstleistungssektor sogar auf ein Fünf-Monats-Tief abrutschte.
Handelsspannungen dürften für Bremsspuren sorgen
Zwar hatten Chinas Exporte im Mai die Prognosen übertroffen. Aber nach Einschätzung von Analysten sei noch offen, ob die Exporterfolge angesichts der wachsenden Handelsspannungen zwischen Peking und den westlichen Volkswirtschaften nicht ausgebremst werden könnten. Die Inlandsnachfrage wird nicht zuletzt durch die anhaltende Immobilienkrise weiter belastet.
China importiert weniger Öl
Die Nachricht, dass die chinesischen Ölimporte in der ersten Jahreshälfte um 300.000 Barrel pro Tag gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 zurückgegangen sind, könnte potenzielle Abwärtseffekte an den Ölmärkten zusätzlich verstärken.
Heizölpreise wieder mit Aufschlägen
Nachdem heute im frühen Handel Preissteigerungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal +0,85 Euro bis +1,55 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch zu Wochenbeginn.