Die Infektionszahlen in China steigen weiter und mit ihnen die Zahl der großflächigen Lockdowns. An den Ölbörsen hatte das zuletzt erhöhte Nachfragesorgen ausgelöst und die Preise gedrückt. Doch nun haben die chinesischen Gesundheitsbehörden heute offiziell erste Abschwächungen der strengen Coronamaßnahmen beschlossen. Die börsengehandelten Rohölpreise schossen daraufhin nach oben.
Die chinesische Regierung hat jüngsten Meldungen zufolge die Quarantänezeiten sowohl für Kontaktpersonen von Infizierten als auch für Einreisende aus dem Ausland deutlich reduziert. Laut einer Erklärung der Nationalen Gesundheitskommission müssen Reisende nach China fünf Tage in einem Hotel oder einer staatlichen Quarantäneeinrichtung verbringen, gefolgt von drei Tagen zu Hause. Die derzeitigen Vorschriften sehen eine Quarantäne von insgesamt 10 Tagen vor, davon eine Woche in einem Hotel und drei Tage zu Hause.
Die gleiche verkürzte Quarantänedauer gilt auch für enge Kontaktpersonen von Infizierten, wodurch die bisherige Praxis der Kontaktverfolgung deutlich entschärft wird. Sie hatte in den vergangenen Monaten immer wieder dazu geführt, dass Millionen von Menschen tagelang in zentralen Quarantäneeinrichtungen verbringen mussten. Kontaktpersonen zweiten Grades werden zudem nun nicht mehr registriert, heißt es in der Erklärung.
Sowohl die Börsen in China als auch die Rohölbörsen quittierten die Meldung heute Morgen mit einem Preissprung. Immerhin spricht mit diesen ersten Lockerungen doch einiges dafür, dass zumindest der Anfang vom Ende der strikten Zero-Covid-Regeln eingeläutet wurde. Zwar hat die chinesische Führung zuletzt immer wieder betont, an ihrer Politik festhalten zu wollen, doch die heutigen Lockerungen sprechen eine andere Sprache. Die Nachfrage nach Öl könnte sich damit in Zukunft wieder erholen, was die Ölbörsen stützt.