Die Nachfragesorgen sind zurück an den Ölbörsen und so sind die börsengehandelten Rohölpreise gestern deutlich abgerutscht. Auch heute Morgen sieht es nicht nach einer Erholung aus und so bleiben die Ölbösen unter Druck. Für die Heizölpreise entstehen dadurch auch heute wieder Preisabschläge.
Während in der letzten Woche noch die Unsicherheit bezüglich eines möglichen Angebotsrückgangs das Heft fest in der Hand hatten, richtet sich der Fokus der Marktteilnehmer inzwischen wieder auf die globale Ölnachfrage. Geht diese zurück, sinkt der Ölpreis, während eine Angebotsverknappung Rohöl teurer macht.
Während die Angst vor einer weltweiten Konjunkturabschwächung und mit ihr Verbunden ein Nachfrageeinbruch in den letzten Monaten ohnehin schwer auf der Stimmung der Marktteilnehmer gelastet hatte, ist es in letzter Zeit vor allem China, das den Anlegern Sorgen bereitet. Durch die strenge Zero-Covid-Politik des Lande ist die Wirtschaft des größten Ölimporteurs der Welt geschwächt und die Nachfrage sinkt.
Zudem hat das US-Energieministerium (EIA) in seinem monatlichen Ölmarktbericht die Prognosen zur Nachfrageentwicklung teilweise recht deutlich nach unten korrigiert – und das nun schon zum wiederholten Male. Damit ist klar, dass die Ölnachfrage wohl auch auf längere Sicht wacklig bleiben wird, was die börsengehandelten Rohölpreise trotz der unsicheren Angebotslage aufgrund des Ukraine-Krieges unter Druck setzt.
Bei den Inlandspreisen zeichnet sich mit dem gestrigen Kursrutsch an den Ölbörsen ein neuerlichen Preisnachlass ab. Verbraucherinnen und Verbraucher können sich heute somit über durchschnittliche Abschläge von ca. -2,40 bis -3,00 Euro/100l pro 100 Liter freuen.