Die Ölpreise ziehen am zweiten Handelstag der Woche im frühen Handel um 0,5 % an. Bereits gestern hatten die Notierungen in dieser Größenordnung zugelegt und sich damit zumindest etwas von den zuvor am Freitag erlittenen hohen Verlusten erholt.
Zum Wochenschluss hatte die Atlantiksorte Brent den niedrigsten Schlusskurs seit dem 6. Februar verzeichnet, während die US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) den bisher tiefsten Schlusskurs in diesem Jahr verbuchen musste.
USA weiten Sanktionen gegen Iran aus
Am Montag hatte das US-Finanzministerium eine neue Runde von Sanktionen gegen die iranische Erdölindustrie verhängt und damit die Ölpreise gestützt. Von den Maßnahmen sind Ölhändler und Tankerbetreiber betroffen, die iranisches Erdöl verkaufen und transportieren. Zudem wurde der Chef der staatlichen iranischen Ölgesellschaft sanktioniert.
Rohstoffanalysten gaben in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass die iranischen Rohölexporte weiterhin hoch seien und erst die Zeit zeigen werde, ob sich die Sanktionen auf die Exporte auswirken.
Irak will Überproduktion ausgleichen
Unterdessen kündigte der Irak gestern an, dass er einen aktualisierten Plan vorlegen werde, um eine etwaige Überproduktion seiner OPEC+-Quoten in den letzten Monaten auszugleichen.
Am Sonntag hatte Bagdad bekannt gegeben, man werde 185.000 Barrel pro Tag aus den kurdischen Ölfeldern über die irakisch-türkische Kirkuk–Ceyhan Pipeline exportieren, sobald die Öllieferungen wieder aufgenommen werden.
Trump kündigt Zölle für nächste Woche an
Darüber hinaus haben die Akteure an den Ölmärkten nach wie vor die Entwicklungen im Zusammenhang mit der weiteren Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump im Blick. Gestern hatte Trump bestätigt, dass die umfassenden US-Zölle auf Importe aus Kanada und Mexiko in Kraft treten werden, wenn in der kommenden Woche ein einmonatiger Aufschub ihrer Umsetzung ausläuft.
Kommt bald wieder mehr russisches Öl auf den Markt?
Weiterhin müssen die Ölmärkte damit rechnen, dass Friedensgespräche im Russland-Ukraine-Krieg mittelfristig erfolgreich sein könnten. Letztlich würde diese Entwicklung zu einer Lockerung der Sanktionen gegen Russland und zur vollständigen Wiederaufnahme der russischen Ölexporte führen. Der Druck auf die Ölpreise würde in einem solchen Szenario sicherlich deutlich zunehmen.
Heizölpreise legen leicht zu
Angesichts der Tatsache, dass heute im frühen Handel moderate Preisaufschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal ca. +0,50 bis +0,80 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch zum Wochenauftakt