Die Ölpreise zeigen sich am Montagmorgen leicht von ihren in der Vorwoche erlittenen Verlusten erholt. Am Freitag war Brent-Rohöl nahezu unverändert bei 72,94 Dollar pro Barrel (159 Liter) aus dem Handel gegangen, während die US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) leicht um 0,1 % auf 69,46 Dollar kletterte. Zuvor war WTI während der Sitzung noch auf ein Wochentief bei 68,35 US-Dollar abgerutscht, Brent verbuchte einen Wochenverlust von 2,1 %.
US-Inflation schwächer als erwartet, Dollar fällt
Auslöser für die Erholung im späten Freitagshandel waren Inflationsdaten aus den USA, die in Gestalt der persönliche Konsumausgaben schwächer als zuvor prognostiziert ausgefallenen waren.
Dieses leichte Anzeichen einer Inflationsabschwächung belastete umgehend den Kurs des US-Dollars, der im Wochenverlauf auf ein Zwei-Jahres-Hoch gestiegen war. Ein schwächerer Dollar macht Öl für Inhaber anderer Währungen billiger, was die Ölpreise weiter stützt.
Trump will Panamakanal zurück
Für Aufsehen sorgten am Wochenende unterdessen Trumps Drohungen, sich den Panamakanal „zurückzuholen“. Der designierte US-Präsident verwies dabei zum einen auf die „lächerlich hohen“ Nutzungsgebühren, die das mittelamerikanische Land verlange.
Zum andere sagte Trump, er werde nicht zulassen, dass der Kanal in die „falschen Hände“ gerate und spielte damit auf einen möglichen Einfluss Chinas an. Seitdem Panama vor sieben Jahren die Beziehungen zu Taiwan abgebrochen und China diplomatisch anerkannt hat, nimmt Pekings Geltung kontinuierlich zu.
Panamas Präsident: Unabhängigkeit ist nicht verhandelbar
Panamas Präsident José Raúl Mulino wehrte sich am gestrigen Sonntag gegen die Drohungen Trumps. Die Souveränität und Unabhängigkeit Panamas seien „nicht verhandelbar“, zudem forderte Mulino „Respekt“ für sein Land.
Der Panamakanal ist eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt, über die etwa 6 % des Welthandels und etwa 2 % der weltweiten Ölversorgung transportiert werden.
Mehr US-Öl kaufen! Trump droht EU mit Strafzöllen
Zuvor hatte Trump am Freitag der EU mit harten Strafzöllen gedroht, wenn sie nicht mehr amerikanisches Öl und Gas kauft. Durch diesen Schritt soll die EU ihre Handelsüberschüsse gegenüber den USA reduzieren.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte bereits Anfang November, unmittelbar nach Trumps Wahlsieg angekündigt, dass Importe aus den USA den Verbrauch von russischem Flüssigerdgas in der EU ersetzen könnten.
Heizölpreise etwas teurer
Da heute Morgen im frühen Handel leichte Preisaufschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal +0,55 Euro bis +0,25 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch zum Wochenschluss.