Die Ölpreise notieren heute Morgen weiter im Plusbereich, nachdem sie gestern Gewinne verbuchen konnten. Öl der Atlantiksorte Brent verteuerte sich zur Wochenmitte um 1,12% auf 82,96 Dollar pro Barrel, der Preis für die US-amerikanische Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,25% auf 79,13 Dollar pro Barrel.
Obwohl die landesweiten Rohölvorräte der USA in der Woche zum 1. März stärker zunahmen, als zuvor erwartet, war an den Ölmärkten gestern Unruhe aufgekommen. Dies war vor allem den beträchtlichen Abbauten bei den Destillat- und Benzinbeständen geschuldet, die in diesem Umfang im Vorfeld von Analysten nicht prognostiziert worden waren
US-Vorräte an Diesel und Heizöl gehen deutlich zurück
So meldete die U.S. Energy Information Administration (EIA) gestern, dass die Energieunternehmen in der Woche zum 1. März mit 1,4 Millionen Barrel weniger Rohöl als erwartet eingelagert haben. Zudem hatten die Energieunternehmen in der vergangenen Woche 4,1 Millionen Barrel aus den Destillatvorräten, zu denen Diesel und Heizöl gehören, und 4,5 Millionen Barrel aus den Benzinvorräten abgezogen.
Im Vergleich dazu hatten die Analysten einen wesentlich geringeren wöchentlichen Abzug von 0,4 Millionen Barrel Destillaten und 1,4 Millionen Barrel Benzin erwartet. Der Rückgang bei Benzin und Destillaten ist nach Aussagen von Ölhändlern ein Weckruf, dass man sich in einem sehr angespannten Markt befindet.
US-Notenbankchef sieht Zinswende in diesem Jahr
In einer für den Kongress vorbereiteten Rede sagte der Vorsitzende der US-Notenbank Jerome Powell gestern, dass die Zentralbank immer noch davon ausgeht, ihren Leitzins im Laufe des Jahres zu senken. Und dies, obwohl die Entscheidungsträger „mehr Vertrauen“ in den anhaltenden Rückgang der Inflation bräuchten.
Powells Kommentare und die morgen anstehenden Arbeitsmarktdaten könnten eine klarere Richtung für die US-Zinssätze vorgeben. Anzeichen für eine Zinssenkung der Fed würden als positiv für die Wirtschaft und die Ölnachfrage gewertet werden.
Erstmals Tote bei Huthi-Angriff im Roten Meer
Gestützt wurden die Ölpreise gestern zudem von der Meldung, dass bei einem Raketenangriff der Huthi-Rebellen auf ein Handelsschiff im Golf von Aden erstmals seit Beginn der Attacken im letzten November Menschen getötet worden.
Wie das für den Nahen Osten zuständige US-Zentralkommando (Centcom) mitteilte, wurde am Morgen eine ballistische Anti-Schiffsrakete auf die unter der Flagge von Barbados fahrende „True Confidence“ abgefeuert. Die Besatzung habe drei Tote und mindestens vier Verletzte gemeldet, hieß es weiter.
Leichte Aufschläge beim Heizöl
Nachdem die Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, auch heute Morgen weiter leicht nach oben klettern, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region etwa +0,90 bis +1,30 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch zur Wochenmitte.