Über das verlängerte Osterwochenende haben die Ölpreise gehörig zugelegt, da an den Ölbörsen in London und New York schon gestern wieder normal gehandelt wurde. Entsprechend konnten die Anleger die jüngste Eskalation im Nahostkonflikt schon einpreisen. Mit dem Angriff Israels auf die iranische Botschaft in Syrien ist die Risikoprämie wieder gehörig gestiegen und so muss auch bei den Inlandspreisen mit Preisaufschlägen gerechnet werden.
Israel greift iranische Botschaft in Syrien an
Am Montag ist bei einem Angriff auf die syrische Hauptstadt Damaskus ein Konsulatsgebäude des Irans zerstört worden. Mehrere Menschen starben, darunter auch zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden. Der Iran machte Israel für den Angriff verantwortlich und drohte schon gestern mit Vergeltung. Heute erklärte Präsident Ebrahim Raissi laut der halbamtlichen Nachrichtenagentur Tasnim, dass die Attacke in Damaskus nicht unbeantwortet bleiben werde. Zuvor hatten bereits das iranische Außenministerium und der iranische Botschafter in Syrien angekündigt, dass mit Reaktionen auf den Angriff zu rechnen sei.
Mit dem Angriff auf die Botschaft ist die nächste Eskalationsstufe erreicht, denn der Iran könnte sich nun gezwungen sehen, selbst militärisch in das Kampfgeschehen einzugreifen und nicht nur seine Stellvertreterorganisationen wie etwa die Hisbollah kämpfen zu lassen. Unabhängig von der humanitären Katastrophe, die eine Ausweitung des Krieges unweigerlich bedeuten würde, dürfte in diesem Fall auch der Ölmarkt wieder massiv in Aufruhr geraten. Eine Störung der globalen Ölversorgung wäre kaum zu verhindern, sollten sich die Kampfhandlungen im Nahen Osten ausweiten.
Hohe Risikoprämie lässt auch Inlandspreis steigen
Schon jetzt preisen die Anleger an den internationalen Ölbörsen das gestiegene Risiko für die Ölmärkte ein, so dass die Rohölpreise aktuell ein neues Jahreshoch markieren. Insgesamt kosten die beiden wichtigsten Rohölsorten, die Nordseesorte Brent und die amerikanische Referenzsorte WTI, heute so viel wie schon seit September 2023 nicht mehr. Entsprechend steigen auch die Heizölpreise im Inland, wobei hier auch ein geschwächter Euro zu Buche schlägt. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen sich deshalb heute auf Preisaufschläge von +1,45 bis +2,05 Euro/100l zu Donnerstagvormittag gefasst machen.